Hauskauf Nebenkosten

Verschaffen Sie sich hier einen Überblick darüber welche Nebenkosten beim Hauskauf auf sie zukommen !

Hauskauf Nebenkosten

Beim Kauf einer Immobilie wird der Gesamtkaufpreis in den Preis der Immobilie und in die dazugehörigen Kaufnebenkosten aufgeteilt. Neben anderen wichtigen Punkten, die beim Kauf einer Immobilie beachtet werden sollten, gilt es als besonders wichtig, einen Blick auf die Nebenkosten zu werfen. Im Wesentlichen setzen sich diese aus den Notarkosten, Grundbuchkosten, Grunderwerbssteuer, Maklerprovision und Kosten für ein Immobiliengutachten zusammen. Addiert können die Kaufnebenkosten mit 10 bis 20 Prozent einen nicht geringen Anteil des Kaufpreises ausmachen. Wir klären Sie auf, welche Nebenkosten beim Haus- und Eigentumswohnungskauf auf Sie zukommen.

Hauskauf Nebenkosten – Notarkosten

Der Erwerb einer Immobilie oder eines Grundstücks muss in Deutschland mit einem notariell beglaubigten Kaufvertrag beurkundet werden. Ohne notarielle Beurkundung ist es nicht möglich, einen Immobilien(ver)kauf durchzuführen. Die Notarkosten sind gesetzlich geregelt und liegen in der Regel bei 1 bis 2 Prozent des Kaufpreises. Diese Kosten werden meist vom Käufer übernommen und sind wenige Tage nach Abschluss des Kaufvertrags beim Notar zu zahlen. Welche Aufgaben der Notar neben der Grundbucheintragung übernimmt und weitere wichtige Informationen zu Notarkosten beim Hauskauf finden sie hier.

Hauskauf nebenkosten – Grundbuchkosten

Die Eintragung ins Grundbuch ist die wichtigste Voraussetzung, um offiziell Eigentümer eines Grundstücks oder einer Immobilie zu werden. EIn Grundbuch ist ein amtliches Register, wo alle Beurkundungen über die Rechte an Grundstücken vermerkt sind. Dies kann beispielsweise Eigentum, Grundschuld oder Hypothek sein. Die Führung der Grundbücher übernehmen die Grundbuchämter, meistens Amtsgerichte. Bevor Sie eine Immobilie kaufen, sollten Sie sich den Grundbuchauszug und die damit einhergehenden rechtlichen Verpflichtungen ausführlich erläutern lassen. Die Eintragung wird durch den Notar veranlasst und ist mit Kosten verbunden. Die Kosten für die Eintragung ins Grundbuch unterscheiden sich je nach Region und werden in der GBO (Grundbuchordnung) geregelt. Mehr zum Grundbuchauszug erfahren Sie hier.

 

Notar beglaubigt Hauskauf
Deutschlandkarte zeigt jeweilige Grunderwerbsteuer der einzelnen Bundesländer

Grunderwebsteuersätze in Deutschland

Hauskauf Nebenkosten – Grunderwerbsteuer

Das Finanzamt erhebt die Grunderwerbssteuer, die beim Grundstücks-, Haus-, oder Wohnungskauf fällig wird. Je nach Bundesland beträgt diese 3,5 bis 6,5 Prozent des Kaufpreises. Das zuständige Finanzamt schickt dem Käufer nach Erhalt des Kaufvertrags den Grunderwerbssteuerbescheid. Sobald die Grunderwerbssteuer bezahlt wurde, kann das Finanzamt eine Unbedenklichkeitsbescheinigung ausstellen. Diese stellt eine Voraussetzung für die Eintragung in das Grundbuch dar. Gespart werden kann bei der Grunderwerbssteuer mit einem Grundstückskauf, welches Sie selbst bebauen. Die Grunderwerbssteuer fällt dann nur auf das Grundstück und nicht den Preis für den Hausbau an. Zusätzlich sollten Sie beachten, dass bestimmte Einrichtungsgegenstände und Ausstattungen, die mitgekauft werden, nicht der Grundsteuer unterliegen und daher für die Ermessung vom Kaufpreis abgezogen werden können.

Hauskauf Nebenkosten – Maklerprovision

Sollten Sie beim Erwerb des Hauses einen Makler beauftragen, ist eine Maklerprovision zu entrichten. Dieser unterstützt Sie bei der Suche nach einer geeigneten Immobilie oder Grundstück und übernimmt die Vermittlung zwischen Ihnen und dem Verkäufer. Für diese Arbeit erhält der Makler eine Provision (Courtage), die gesetzlich nicht geregelt ist und sich zwischen 3 und 7 Prozent des Kaufpreises bewegt. Die Höhe des Prozentsatzes unterscheidet sich von Region zu Region und können vom Makler und Kunden verhandelt werden. Bundesweite Maklerverbände geben hierfür eine Empfehlung des Prozentsatzes ab.

Seit dem 23.12.2020 wurde ein neues Gesetz zur Aufteilung der Maklergebühren eingeführt. Diese werden seit der Einführung zu jeweils 50 Prozent zwischen Verkäufer und Käufer aufgeteilt. Somit werden die Maklerkosten nicht mehr ausschließlich vom Käufer getragen, da es dem Verkäufer untersagt ist, eine provisionsfreie Tätigkeit mit dem Makler zu vereinbaren.

Hauskauf Nebenkosten – Immobiliengutachten

Ein Gutachten über den Wert der Immobilie und des darauf liegenden Grundstücks ist beim Immobilienkauf keine Vorschrift, allerdings in vielen Fällen sinnvoll. Versteckte Mängel und Schäden können im Zuge dessen aufgedeckt werden und schützen den Käufer vor unvorhergesehenen Renovierungs- oder Modernisierungskosten. Gleichzeitig hilft eine solche Bewertung dabei, einzuschätzen, ob der verlangte Preis für die Immobilie angemessen ist. Ein freier Sachverständiger kann für das Gutachten beauftragt werden. Dabei handelt es sich meist um einen Architekten oder einen Ingenieur, dessen Honorarempfehlung sich an der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) ersehen lässt. Grundsätzlich können Sie über dieses Honorar allerdings frei verhandeln. Je nachdem, um welche Immobilienart es sich handelt und welche Untersuchung Sie anstreben, variieren diese Kosten.

Immobilie wird begutachtet

Sollten Sie auf ein vollumfängliches Gutachten verzichten, sollten Sie in jedem Fall auf valide Informationen der Behörden zurückgreifen, um Risiken mit dem Grundstück frühzeitig zu erkennen. Für eine Ersteinschätzung bietet sich eine Altlastenauskunft, Baulastenauskunft, Erschließungsbeitragsbescheinigung und Liegenschaftskarte an. Diese und eventuell auch weitere Behördendokumente wird die finanzierende Bank fordern, um wertmindernde Faktoren bei der Beleihungswertermittlung berücksichtigen zu können.

Hauskauf Nebenkosten – Finanzierungskosten

Es ist selten der Fall, dass sich eine Immobilie vollständig durch das Ersparte geleistet werden kann. Die Mehrheit der Käufer benötigt daher eine Immobilienfinanzierung. Hierbei wird sich Geld von einer Bank oder einem Kreditinstitut geliehen und dafür Zinsen gezahlt. Diese Zinsen müssen als zusätzliche Nebenkosten beim Hauskauf mit eingeplant werden. Bei der Kalkulierung sollte zwischen dem Sollzins und dem Effektivzinssatz unterschieden werden. Der Sollzins berechnet lediglich das Verleihen des Geldes. Der Effektivzins beinhaltet darüber hinaus weitere Gebühren wie für den Auszahlungskur, die Zinsbindung und die gewählte Tilgung, welche jeden Monat hinzukommen. Entscheiden Sie sich für eine Immobilienfinanzierung, wird hierzu außerdem eine Grundschuld im Grundbuch eingetragen, was ebenfalls Gebühren verursachten. Mehr Informationen zur Hausfinanzierung erfahren sie hier.

Hauskauf Nebenkosten – Modernisierungs- und Renovierungskosten

Es kommt vor, dass der Kauf einer preiswerten Immobilie, die noch saniert werden muss, weniger Kosten mit sich bringt als der Kauf einer bezugsfertigen Immobilie. Dies lässt sich damit begründen, dass die meisten Hauskauf Nebenkosten vom Kaufpreis abhängig sind und somit bei einem günstigeren Haus geringer ausfallen. Auf die Modernisierungskosten fallen hingegen keine Nebenkosten an, sind aber selbst als solche einzuordnen. Insbesondere bei Bestandsbauten sind Sanierungsarbeiten wie die Erneuerung der Fenster und des Daches oder die Dämmung der Außenwände möglicherweise notwendig. Aber auch Neubauten bringen zusätzliche Hauskauf Nebenkosten wie die Gartenbepflanzung oder Pflasterarbeiten mit sich. Das Ausmaß der Kosten für Modernisierungen variiert von Objekt zu Objekt und sollte dringend vor dem Immobilieneinkauf mit eingeplant werden, um drohende finanzielle Engpässe zu vermeiden.

Zusätzlich kommen auch noch die Renovierungskosten auf einen zu. Oft hat man andere Vorstellungen, was die Gestaltung betrifft, als der Vorbesitzer. Daher finden häufig auch dann Renovierungsarbeiten statt, selbst wenn diese objektiv noch überhaupt nicht notwendig sind. Hierbei kann es sich beispielsweise neben dem Tapetenwechsel auch um neue Lampen, Badarmaturen oder die Kücheineinrichtung handeln.  Auf Grund der vielen Renovierungsmöglichkeiten sollte sich vorher ausführlich darüber Gedanken gemacht werden, wie viel des Budgets dafür zur Verfügung steht und was alles erneuert werden soll.

Hauskauf Nebenkosten – Umzug und Möbel

Viele Hauskäufer trennen sich von einem Großteil ihrer alten Möbel, da sie einen Neuanfang machen möchten oder feststellen, dass die alte Einrichtung in das neue Haus nicht passt. Meistens tritt auch der Fall ein, dass mindestens ein Raum mehr als vorher zu Verfügung steht. Aus diesem Grund gehört zu fast jedem Hauskauf die Anschaffung von zusätzlichen Möbeln als Nebenkosten dazu. Hier sollte vorher abgewogen werden, wie viel man für die Einrichtung ausgeben möchte oder worauf man eventuell auch verzichten kann. Dementsprechend sollten Sie genügend Budget zurück legen. Des Weiteren müssen die Gegenstände auch ins Haus transportiert werden. Hierzu wird ein Umzugswagen und wenn man es sich einfacher machen möchte auch ein Umzugsunternehmen benötigt. Dabei hängen die Kosten von der Anzahl der Möbel ab.

Hauskauf Nebenkosten: Die wichtigsten Fragen und Antworten

Benötige ich Eigenkapital für die Hauskauf Nebenkosten?

In den meisten Fällen ja. Möchten Sie eine Baufinanzierung bekommen, sollten Sie Hauskauf Nebenkosten durch Eigenkapital einberechnen. Diese haben nach Bezahlung keinen materiellen Gegenwert und erhöhen das Finanzierungsrisiko. Aus diesem Grund möchten Banken diese oftmals nicht finanzieren und sehen von einer Vollfinanzierung ab.

Fallen noch weitere Hauskauf Nebenkosten an?

Berücksichtigen Sie, dass auch nach Einzug noch weitere Nebenkosten pro Jahr anfallen. Dazu zählen beispielsweise die Grundsteuer, Strom-, Abwasser- und Müllentsorgungs-Gebühren oder Versicherungsbeiträge, die nicht unterschätzt werden sollten.

Habe ich Einfluss auf die Höhe meiner Hauskauf Nebenkosten?

Die Höhe der Hauskauf Nebenkosten lässt sich kaum beeinflussen. Sowohl die Notar- als auch die Grundbuchkosten sowie die Grunderwerbsteuer sind festgelegt. Allerdings hängt der Betrag der Grunderwerbsteuer vom jeweiligen Bundesland ab. Haben Sie die Möglichkeit, sich das Bundesland auszusuchen, in dem Sie das Haus kaufen möchten, können sie danach gehen, wie hoch die Erwerbsteuer im jeweiligen Bundesland ist. Die Makler- oder Gutachterkosten lassen sich einfacher vermeiden. Sie können bei der Haussuche darauf achten, dass keine Maklercourage anfällt oder dass sie mit dem Verkäufer geteilt wird. Auch ein Immobiliengutachten ist nicht zwingend bei jedem Hauskauf erforderlich, sollte aber durch valide Informationen von Behörden ausgeglichen werden, um Risiken mit dem Grundstück frühzeitig zu erkennen.

Mein Kreditnehmer bietet eine Vollfinanzierung an. Sollte ich diese nutzen?

Es ist davon abzuraten. Meistens wird eine Vollfinanzierung nur mit hohen Zinssätzen, einer langen Laufzeit oder hohen monatlichen Raten angeboten. Je mehr Eigenkapital Sie aufbringen desto günstiger wird die Finanzierung für Sie..

Sind meine Kaufnebenkosten steuerlich absetzbar?

Sollten Sie Ihre Immobilie gewerblich nutzen oder vermieten, können Sie die Grunderwerbsteuer, Notargebühren, Grundbuchkosten, Zinsen und Kosten für die Sanierung und Modernisierung absetzen. Nutzen Sie die Immobilie zu privaten Zwecken ist dies nicht möglich.

Zu welchem Zeitpunkt muss ich die Grunderwerbsteuer zahlen?

Sechs bis acht Wochen nach der Beurkundung durch den Notar wird ihnen die Rechnung zur Grunderwerbsteuer zugeschickt. Daraufhin haben Sie einen Monat Zeit, um den fälligen Betrag zu zahlen.

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